Die ersten Handwerke auf dem Lutherhof

 

Noch vor dem ersten Hahnenschrei
ist die Nachtruh‘ hier vorbei.
Der Mitarbeiter, nochmal eingenickt.
Muntere Kinder wohin man blickt.

Mit Spannung wird das Schauspiel erwartet -
es wird mit neuen Camphits gestartet.
Vortrefflich ist die Schauspielkunst
hier wird auch wirklich nichts verhunzt!

Der Falk wollt‘ lernen, zur Schule gehen -
sein Vater konnt‘ das nicht versteh‘n.
Doch endet’s gut in diesem Stück,
darf Falk studieren, oh welch ein Glück!

Zur Bibelarbeit gibt’s Gottes Wort,
ein jedes Zelt an seinem Ort.
Das ist nicht trocken, Gespräch und Spiel
helfen klar sehen, das ist das Ziel.

Das Camp hier trägt sein‘ Namen nicht ohne Grund -
deshalb geht`s später beim Handwerken rund.
Die Krankenschwestern – etwas angespannt
zum Glück kam kein Schwerverletzter angerannt.

Am Abend im Zelt, nach Andacht und Brot
schau‘n alle zufrieden ins Abendrot.
Vorm Einschlafen wird einmütig beschlossen
den ersten Camptag ham‘ wir voll genossen!



Wir befinden uns im Jahr 1780 im damaligen Danzig.
In der Werkstatt des Perückenmachers Falk gibt es viel zu tun. Der Meister ist froh, seinen großen Jungen Johannes zur Hilfe zu haben. Der muss Perücken austragen, verkaufen und Botengänge erledigen. Jede Hand wird für`s Geschäft gebraucht, da ist gar nicht daran zu denken, ob der Sohn des Hauses andere Zukunftspläne hat. Dieser jedoch träumt vom Lernen, was könnte er erreichen wenn sein Vater ihn nur auf die Schulbank ließe! Aber der Handwerksbetrieb muss laufen und nur wenn alle Arbeit erledigt ist, dann, vielleicht dann ist Zeit zum Studieren.
Doch Johannes hat schon in seiner kurzen Schulzeit mit seinem Wissen die Gelehrten beeindruckt. Sie haben erkannt, dass dieser junge Mann zu Anderem bestimmt ist, als zum Handwerk.
Professor Majewski fasst sich ein Herz und legt bei Vater Falk ein Wort für den wissensdurstigen Jungen ein.
So geht Johannes auf`s Gymnasium und überzeugt mit seinem Fleiß und seinen rhetorischen Fähigkeiten.
Von höchster Stelle der Stadt erhält er ein Stipendium aus der Ratskasse der Stadt Danzig.
Die Ratsherren entsenden Falk zum Studium der Theologie um ihn als Pfarrer in ihrer Stadt einsetzen zu können.
Wird Johannes diese Erwartungen erfüllen?